Samstag, 23. November 2013

Scenesters' Gewinnspiel: NIGHT BEDS

Wir verlosen 1 mal 2 Tickets für das kommende NIGHT BEDS Konzert in Wien

Was ihr dafür tun müsst: Schreibt uns eine Mail und erzählt uns, warum gerade ihr die Karte bekommen solltet. Wir freuen uns schon auf eure Einsendungen. Mail bitte bis zum 26. November 2013 an scenestersaustria@hotmail.com senden! Betreff: Night Beds.




PsiMusic holt die vielversprechende AMERICANA-Hoffnung Winston Yellen aus Colorado Springs am 28.11.2013 nach Wien. Mit seinem Musikprojekt NIGHT BEDS stieß der Singer-/Songwriter unter anderem auf Wohlgefallen beim renommierten Webmagazin "Pitchfork" (Siehe hier). Nun  kommt NIGHT BEDS mit seinem Debütalbum "Country Sleep", welches im ehemaligen Haus Johnny Cashs entstanden ist, auch zu uns. 

Wann: 28.11.2013, Einlass: 21 Uhr
Wo: Chelsea, Wien

Tickets erhältlich unter www.psimusic.com

Donnerstag, 14. November 2013

Scenesters' Review: CRAZY BITCH IN A CAVE "Rear-View Mirror"

Die neue EP von Crazy Bitch In A Cave heißt „Rear-View Mirror“. Warum? Vielleicht weil Mastermind Patrick Weber selber ganz genau weiß, dass sich darauf ein Künstler auf der Überholspur präsentiert.



Würde man versuchen die Musik von Patrick Weber – alias Crazy Bitch In A Cave, oder auch kurz CBC – schlicht und ergreifend mittels Adjektiven zu beschreiben, kämen als erstes höchstwahrscheinlich folgende in den Sinn: verspielt und detailliert. Schon das 2011 erschienene und von der Kritik hoch gelobte Debütalbum „Particles“ zeichnet sich durch diese Eigenschaften aus. Zwei Jahre später sind es nun wieder genau diese beiden Elemente, die die Nachfolgeveröffentlichung ausmachen. Weber geht den auf seinem Debüt eingeschlagenen Weg jedoch noch einen Schritt weiter, wie schon die Anfangstöne des Openers „Rear-View Mirror“ zeigen. Bevor die Elektronik und der für Crazy Bitch In A Cave typische Falsettgesang einsetzen, hört man (ein wenig an Trouble Over Toyko erinnernd) Streicher und Klavier, die, je weiter das Lied voranschreitet, eine gute Symbiose mit den anderen Teilen eingehen. Gepaart mit eingängiger Melodie und ausgefeilter Produktion präsentiert sich das erste der beiden Lieder so als ein perfektes Beispiel für den Sound von Crazy Bitch In A Cave.



Auch „Masqeurade“ bewegt sich in ähnlichen Gefilden. Die für CBC-Verhältnisse schlicht gehaltenen und durch die sphärisch im Hintergrund schwebenden Background-Stimmen getragenen Strophen wechseln sich gekonnt mit dem Refrain ab. Diese Abwechslung wird vor allem durch die Percussion und den Stakkato-Gesang erreicht. Insbesondere der zweite Punkt fällt auf, da die restlichen Teile des Liedes eher einheitlich dahinfließend klingen und so dazu tendieren an Spannung zu verlieren. Doch genau darin liegt die Kunst von Crazy Bitch In A Cave: in den richtigen Momenten diese Spannung wieder zu finden und die Songs nach vorne zu treiben. So schafft es Weber seine Mixtur aus traumhaftem Pop und durchdachter Elektronik jeden Moment interessant zu halten.



Patrick Weber ist nach dem Debüt den logischen Schritt gegangen: an und für sich bleibt er seinem Grundsound treu, baut diesen jedoch aus. Die Crazy Bitch In A Cave setzt auf „Rear-View Mirror“ also auf bewehrte Muster ohne sich im namensgebenden Rückspiegel zu verlieren.



Skala zum Glück: 7,4 / 10



Am 15. November wird im Wiener Fluc bei freiem Eintritt der Release der „Rear-View Mirror“-EP (Fettkakao Records) gefeiert. Mit dabei sind die DJs Chra, Martin Pieper und Andi Fettkakao.

(c) B. L. Bonetti

Dienstag, 12. November 2013

Scenesters' Review: AIVERY

2013 wird als ein gutes Jahr in die Geschichte des Österreichischen Noise-Pop eingehen, konnten heuer doch unter anderem Bands wie Mile Me Deaf, die Sex Jams oder Robotra mit neuen Releases aufwarten. Die drei Wienerinnen von Aivery werden zwar noch nicht in einem Atemzug mit solch illustren Namen genannt, ihre selbstbetitelte Debüt-EP ist jedoch ein Schritt in diese Richtung.

Im August 2012 haben Aivery ihr erstes Konzert gespielt. Etwas mehr als ein Jahr später präsentieren sie nun in Form einer Seven-Inch ihre erste Veröffentlichung. Würde man diese Tatsache unkommentiert stehen lassen, so könnte man versucht sein zu schlussfolgern, dass es sich bei Aivery's Debüt um einen Schnellschuss handeln mag. Doch weit gefehlt. „Berlin“, der erste der vier Songs, gibt die Richtung vor und zeigt eine selbstbewusst auftretende Band, die es gekonnt schafft den Spagat zwischen Punk, Grunge und Pop zu schlagen. Denn obwohl die Gitarre zerrt, der Bass scheppert und das Schlagzeug nach vorne treibt, gelingt es Sängerin Franziska Schwarz ihrer Stimme den nötigen Platz im Lied zu geben und so die Melodie in den Vordergrund zu stellen.

Diese Tatsache zieht sich wie ein roter Faden durch alle vier Lieder. Egal ob sich Aivery in Grunge-Gefilden bewegen („Count“) oder, wie bei „Seperated“, mehr in Richtung Pop unterwegs sind, die Melodie geht nie verloren. Vor allem der letztgenannte Song ist ein perfektes Beispiel hierfür: durch besagte Pop-Elemente hebt er sich von den anderen ab, ohne jedoch auf bandtypische Noise-Einflüsse zu verzichten. Diese vermischen sich gut mit den eher ruhigen, von sphärischem Gitarrenspiel und untermalendem Schlagzeug getragenen Strophen. Gepaart mit persönlichem Text („Please don't think you're the one who has failed.“) wird „Seperated“ so zum hitverdächtigsten Lied der EP. 

Doch Aivery können auch in die andere Richtung ausschlagen, wie das tief im Punk verwurzelte „Secret“ zeigt. Sowohl die Saiteninstrumente (vor allem das eingängige Gitarrenriff) als auch das Schlagzeug haben einen rohen, an Live-Auftritte der Band erinnernden, Sound. Und auch die geschrienen Background-Vocals im Refrain tragen ihren Teil dazu bei und fallen positiv auf. Insbesondere deshalb, weil es das einzige Mal ist, dass Aivery mit mehreren Stimmen arbeiten – ein Element, das man sich, so eingesetzt wie bei diesem Lied, durchaus öfters vorstellen könnte. 

2013 wird als ein gutes Jahr in die Geschichte des Österreichischen Noise-Pop eingehen. Mit ihrem Debüt haben auch Aivery definitiv ihren Teil dazu beigetragen. 



Skala zum Glück: 7,9 / 10 

„Aivery“ ist als Seven-Inch auf Unrecords erschienen und wird unter anderem hier präsentiert:
- 20.11. Flex Cafe (Wien)
- 18.12. Postgarage (Graz)
- 09.01. B72 (Wien)

(c) B.L. Bonetti

Montag, 11. November 2013

Scenesters' Review: BILDERBUCH "Feinste Seide"

Alles neu im Hause BILDERBUCH: neuer Schlagzeuger, neuer Style, neues Liedgut präsentiert auf einer neuen EP. Doch die Band zeigt, dass, so viel sich auch noch an ihr verändern mag, eines gleich bleibt: ihre Fähigkeit gute Musik zu kreieren. Und die lässt auf „Feinste Seide“ wahrlich nicht lange nach sich suchen.

„Ich bin wieder da“ lauten die Anfangsworte des ersten, und gleichzeitig der EP seinen Namen gebenden Liedes. So richtig weg waren Bilderbuch, seit sie 2011 „Die Pest Im Piemont“ veröffentlichten, zwar nie, trotzdem bekommt man das Gefühl, dass sich hier nun eine Band nach dem Neustart präsentiert. Zumindest was die Bandbesetzung anbelangt stimmt das auch, übergab doch Andreas Födinger nach sieben Jahren den Schlagzeughocker an Philipp Scheibl. Dieser führt auf „Feinste Seide“ nun fort, was immer schon ein Markenzeichen von Bilderbuch war: einfallsreiches Spiel, das den drei Songs – gepaart mit punktgenauem und kreativ eingesetztem Bassspiel – ein mehr als nur solides Fundament bietet. Darüber hinaus steht auch das Gitarrenspiel in gewohnt gutem Einklang mit der Rhythmusfraktion. Dessen Akzente sind zwar meist eher dezent gesetzt, doch so wird die grundlegende Stimmung der Lieder entweder gut untermalt („Plansch“) oder ein maßgeblicher Teil dazu bei getragen („Maschin“).




„La, la, la, la, la, lass mich nicht los“ – diese dadaistisch anmutende Zeile entspringt dem Refrain von „Maschin“, der zweiten Singleauskopplung der EP. Dafür, dass die Lieder genau dies tun, nämlich die Hörerschaft nicht los lassen sondern sie in ihren Bann ziehen, sorgt vor allem der Gesang. Auf der einen Seite ergänzt sich dieser gut mit der experimentierfreudigen Instrumentalisierung, auf der anderen verleiht er den Liedern jedoch trotzdem die richtige Brise Pop-Appeal. Das Lied „Plansch“ ist ein perfektes Beispiel dafür, werden hier doch die eher minimalistischen Strophen plötzlich von einer Bridge, die das Rüstzeug zum Ohrwurm hat, unterbrochen. Die so erkennbare Dualität spiegelt sich auch in den Texten wieder. Zeilen wie „Ich lese Proust, Camus und Derrida. Mein Schwanz so lang wie ein Aal.“ veranschaulichen, dass Bilderbuch keine Band ist, die auf nur eine Art und Weise funktioniert. Vielmehr ist es genau diese Vielfältigkeit – sei es auf die musikalische oder inhaltliche Komponente der Lieder bezogen – die Bilderbuch ausmacht.

„Wenn du Angst vor der Zukunft hast, kauf dir einen Pool“ – um die Zukunft brauchen sich die vier, mittlerweile in Wien ansässigen, Oberösterreicher keine Sorgen machen, ist „Feinste Seide“ doch eine der, wenn nicht sogar die bemerkenswerteste österreichische Veröffentlichung der letzten Jahre. Bilderbuch kreieren ihren eigenen Entwurf von Pop-Musik und der klingt mehr als nur überzeugend.

Wer sich in Konzertform von „Feinste Seide“ überzeugen möchte, kann dies im Dezember unter anderem hier tun: 
13. 12.: Innsbruck (Weekender)
14. 12.: Lustenau (Carinisaal) 
20. 12.: Linz (Posthof)
28. 12.: Weyer (Bertholdsaal). 
Und am 25. Jänner in Salzburg (Rockhouse).

(c) B. L. Bonetti