Donnerstag, 14. November 2013

Scenesters' Review: CRAZY BITCH IN A CAVE "Rear-View Mirror"

Die neue EP von Crazy Bitch In A Cave heißt „Rear-View Mirror“. Warum? Vielleicht weil Mastermind Patrick Weber selber ganz genau weiß, dass sich darauf ein Künstler auf der Überholspur präsentiert.



Würde man versuchen die Musik von Patrick Weber – alias Crazy Bitch In A Cave, oder auch kurz CBC – schlicht und ergreifend mittels Adjektiven zu beschreiben, kämen als erstes höchstwahrscheinlich folgende in den Sinn: verspielt und detailliert. Schon das 2011 erschienene und von der Kritik hoch gelobte Debütalbum „Particles“ zeichnet sich durch diese Eigenschaften aus. Zwei Jahre später sind es nun wieder genau diese beiden Elemente, die die Nachfolgeveröffentlichung ausmachen. Weber geht den auf seinem Debüt eingeschlagenen Weg jedoch noch einen Schritt weiter, wie schon die Anfangstöne des Openers „Rear-View Mirror“ zeigen. Bevor die Elektronik und der für Crazy Bitch In A Cave typische Falsettgesang einsetzen, hört man (ein wenig an Trouble Over Toyko erinnernd) Streicher und Klavier, die, je weiter das Lied voranschreitet, eine gute Symbiose mit den anderen Teilen eingehen. Gepaart mit eingängiger Melodie und ausgefeilter Produktion präsentiert sich das erste der beiden Lieder so als ein perfektes Beispiel für den Sound von Crazy Bitch In A Cave.



Auch „Masqeurade“ bewegt sich in ähnlichen Gefilden. Die für CBC-Verhältnisse schlicht gehaltenen und durch die sphärisch im Hintergrund schwebenden Background-Stimmen getragenen Strophen wechseln sich gekonnt mit dem Refrain ab. Diese Abwechslung wird vor allem durch die Percussion und den Stakkato-Gesang erreicht. Insbesondere der zweite Punkt fällt auf, da die restlichen Teile des Liedes eher einheitlich dahinfließend klingen und so dazu tendieren an Spannung zu verlieren. Doch genau darin liegt die Kunst von Crazy Bitch In A Cave: in den richtigen Momenten diese Spannung wieder zu finden und die Songs nach vorne zu treiben. So schafft es Weber seine Mixtur aus traumhaftem Pop und durchdachter Elektronik jeden Moment interessant zu halten.



Patrick Weber ist nach dem Debüt den logischen Schritt gegangen: an und für sich bleibt er seinem Grundsound treu, baut diesen jedoch aus. Die Crazy Bitch In A Cave setzt auf „Rear-View Mirror“ also auf bewehrte Muster ohne sich im namensgebenden Rückspiegel zu verlieren.



Skala zum Glück: 7,4 / 10



Am 15. November wird im Wiener Fluc bei freiem Eintritt der Release der „Rear-View Mirror“-EP (Fettkakao Records) gefeiert. Mit dabei sind die DJs Chra, Martin Pieper und Andi Fettkakao.

(c) B. L. Bonetti

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