Gleich neben Bob Dylan steht im alphabetisch geordneten
Plattenregal eine Band aus dem Burgenland. Das passt ganz gut, denn die
Ähnlichkeiten zwischen Dylan und Bo Candy & His Broken Hearts können nur
schwer von der Hand gewiesen werden. Wer nun jedoch bei „Flowers Must Fade“ mit
einer Hommage an den Meister oder gar einem weiteren 08/15-Austro-Folk-Album
rechnet, liegt falsch.
Egal ob die Mundharmonika im Intro von „A Prayer“, die hin und wieder eingestreuten Gitarrenlicks bei „Scars Of Age“ oder der verzweifelnd gesungene Refrain bei „She Will Be With Him“, Bo und Bob segeln in ähnlichen Gewässern. Doch obwohl sich immer wieder Referenzen zu Dylan finden lassen, schaffen es Bo Candy & His Broken Hearts mit „Flowers Must Fade“ ein eigenständiges zweites Album zu kreieren, das über den metaphorischen Tellerrand klassischer Folk-Ästhetik hinaus schaut. Ein gutes Beispiel hierfür ist „Until The End“, das mit Akustikgitarre beginnt, nur um sich langsam in Richtung Rock'n'Roll zu bewegen. Man sieht, beziehungsweise hört: die Einflüsse auf „Flowers Must Fade“ sind zahlreich. So wird das Album zu einem durchwegs abwechslungsreichen Nachfolger zum 2011 erschienenen, selbstbetitelten Debüt.
Diese Abwechslung wird neben der verspielten
Instrumentalisierung auch durch den Gesang erzeugt. Der Abschlusssong des
Albums, die romantisch anmutende Lagerfeuerballade „Personal Savior“, ist ein
perfektes Beispiel dafür. Die sanft gesungene Strophe wird plötzlich durch
einen energischer dargebotenen Refrain unterbrochen, der dem Lied so auf
einfache Weise eine neue Dimension verleiht. Diese Art seine Stimme einzusetzen
steht Sänger Thomas Pronai überaus gut und wirkt beispielsweise natürlicher als
der ein wenig hektischere (an Pronais alte Gruppe, die Beautiful Kantine
Band, erinnernde) 60s-Gesang bei „Trojan Horse“. Das Hektische findet bei Bo
Candy & His Broken Hearts trotzdem – personifiziert durch Judith
Filimónova (alias Fijuka) – seinen Platz. Die Bassistin gibt nämlich dem
Lied „With You“ ihre Stimme und trägt dadurch auch ihren Teil zur stimmlichen
Abwechslung bei.Egal ob die Mundharmonika im Intro von „A Prayer“, die hin und wieder eingestreuten Gitarrenlicks bei „Scars Of Age“ oder der verzweifelnd gesungene Refrain bei „She Will Be With Him“, Bo und Bob segeln in ähnlichen Gewässern. Doch obwohl sich immer wieder Referenzen zu Dylan finden lassen, schaffen es Bo Candy & His Broken Hearts mit „Flowers Must Fade“ ein eigenständiges zweites Album zu kreieren, das über den metaphorischen Tellerrand klassischer Folk-Ästhetik hinaus schaut. Ein gutes Beispiel hierfür ist „Until The End“, das mit Akustikgitarre beginnt, nur um sich langsam in Richtung Rock'n'Roll zu bewegen. Man sieht, beziehungsweise hört: die Einflüsse auf „Flowers Must Fade“ sind zahlreich. So wird das Album zu einem durchwegs abwechslungsreichen Nachfolger zum 2011 erschienenen, selbstbetitelten Debüt.
Doch nicht nur aufgrund des Leadgesangs ist „With You“ eines der auffälligsten Lieder auf „Flowers Must Fade“. Vielmehr ist es auch ein Querschnitt durch das Album. Background Vocals, kreativ eingesetzte Percussion und Laut-Leise-Dynamik – Elemente, die sich über das ganze Album verstreut finden – sind hier allesamt vereint. Genau diese Elemente sind es auch, die „Flowers Must Fade“ zu einem äußerst kurzweiligen Longplayer werden lassen. Treibende Drums, sanfte Orgelsounds und groovenden Gitarren wechseln sich genauso ab wie Country- und Rock'n'Roll-Sounds. Die Spannung wird so, auch wenn manche Lieder ein wenig zu sehr in die Länge gezogen wirken, durch das ganze Album hindurch aufrecht erhalten.
„Flowers Must Fade“ ist ein durchwegs interessantes Album,
denn es ist nicht wirklich Folk, nicht wirklich Country und auch nicht wirklich
Rock'n'Roll. Es ist ein wenig von allem. Fast wie Bob Dylan.
Skala zum Glück: 7,6 / 10
(c) B. L. Bonetti
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